2021 Weltmissionsopfer
Gemeinden der württembergischen Landeskirche wählen jährlich aus einem Projektheft die Projekte aus, die sie im laufenden Jahr durch ihr Missionsopfer unterstützen. Im diesjährigen Projektheft sind zwei Projekte der Nethanja-Arbeit vertreten:
Projekt 59: Visakha Bible College – Neubau dringend erforderlich
Seit 37 Jahren ist das Visakha Bible College die zentrale theologische Ausbildungsstätte der indischen Nethanja-Kirche. Hunderte von Absolventen dieser Schule arbeiten heute hauptamtlich im Gemeinde- und Evangelisationsdienst der dortigen Gemeinden, sowohl in der Nethanja-Kirche als auch in etlichen anderen Kirchen in Indien.
Jedes Jahr absolvieren weitere 20 Studentinnen und Studenten den dreijährigen Kurs für den hauptamtlichen Dienst, daneben werden einjährige Kurse und sechswöchige Grundkurse durchgeführt. Inhaltlicher Schwerpunkt ist die Vision für unerreichte Dörfer, Arbeit mit „Unberührbaren“ (Dalits) und mit sozial geächteten Stammesangehörigen. Einige frühere Terroristen empfingen die Taufe und wurden nach der Ausbildung in den Dienst gesandt.
Das bisherige Schulgebäude ist in die Jahre gekommen und kann nicht mehr genutzt werden wegen etlicher aufgetretener Schäden und mangelnder Kapazität für den aktuellen Bedarf. Außerdem muss der bisherige Standort aufgegeben werden, da die indische Regierung seit einigen Jahren in unmittelbarer Nähe eine ungefilterte Müllverbrennungsstätte duldet, Einsprüche dagegen waren erfolglos. Zudem führt mittlerweile eine Autobahn direkt am Gebäude vorbei.
Es ist gelungen, ein geeignetes Grundstück bei der bestehenden allgemeinbildenden Schule der Nethanja-Kirche zu erwerben. Dort ist der Neubau der Bibelschule geplant, so können auch die obligatorischen Schutzmaßnahmen des Geländes mit Kinderheimen, Schule, Bibelschule und Kirche gemeinsam gewährleistet werden.
Projekt 60: Mädchen eine Zukunft geben
200 Mädchen bekommen in unseren zwei Mädchendörfern im indischen Bundesstaat Andhra Pradesh Unterkunft, Schutz, Gemeinschaft, Versorgung, Schulbildung und Erziehung mit christlichen Werten.
Unsere Partner der indischen evangelischen Nethanja-Kirche betreiben auch Kinderheime für Jungs, aber die Mädchen liegen ihnen besonders am Herzen. Immer noch gelten Mädchen in Indien als minderwertig, bekommen weniger Aufmerksamkeit, weniger Achtung und weniger Zuwendung. Dagegen setzen wir mit den Mädchendörfern ein viel beachtetes Zeichen.
Einige der Mädchen sind Vollwaisen, viele kommen aus extrem armen oder zerstörten Familien, die geprägt sind durch Kriminalität, Drogen- und Alkoholkonsum oder Krankheiten, v.a. AIDS. Die Mädchendörfer sind ihre Chance, der Armutsspirale zu entkommen.
Untergebracht in Pavillons mit je 20 Mädchen und einer Betreuerin erfahren sie Geborgenheit und Zuverlässigkeit. In unseren nahe gelegenen Highschools bekommen sie umfassende Schulbildung, werden mit indischer Kultur und dem christlichen Glauben gleichermaßen vertraut.
An einem Standort besteht seit 2019 ein Junior College, in dem begabte Mädchen bis zum Abitur weiter gefördert werden.
Für den laufenden Betrieb der Mädchendörfer und kleinere Renovierungen benötigen wir 2021 70.000 Euro.